Berichte/Archiv 2004

Solidarität mit den Not leidenden Menschen in Südasien

Westfälische Landeskirche stellt 80.000 Euro Soforthilfe für Flutopfer zur Verfügung

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Das Seebeben hat in Südasien - wie hier auf Sri Lanka - schwere Spuren hinterlassen. Die Menschen vor Ort sind jetzt auf weltweite Solidarität und Unterstützung angewiesen. Auch aus Deutschland. Foto: dpa

Bielefeld. Die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) stellt der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) 80.000 Euro Soforthilfe für die Opfer des verheerenden Seebebens vor der indonesischen Insel Sumatra zur Verfügung. Gleichzeitig riefen der theologische Vizepräsident Dr. Hans-Detlef Hoffmann und Oberkirchenrat Dr. Ulrich Möller, Ökumenedezernent im Landeskirchenamt, Gemeinden und Gemeindeglieder zu Spenden, Kollekten und Fürbitte auf: „Die Menschen in der Krisenregion brauchen jetzt unsere Unterstützung. Häuser wurden zerstört, Existenzen vernichtet, ganze Familien ausgelöscht. Lassen wir unsere Brüder und Schwestern in Südasien jetzt nicht allein. Zeigen wir Ihnen unsere Solidarität – durch Gebet und materielle Unterstützung. Die VEM, der auch die westfälische Kirche angehört, hat enge Kontakt zu den Menschen vor Ort und bürgt dafür, dass Ihre Hilfe auch wirklich dort ankommt, wo die Not derzeit am größten ist.”

Sri Lanka und Nordsumatra gehören zu den am schwersten von dem Seebeben am 26. Dezember 2004 und der darauf folgenden Flutwelle betroffenen Regionen Südasiens – Gebiete, zu denen die VEM schon seit Jahren enge Beziehungen pflegt. „In Sri Lanka sind etwa 5.000 bis 6.000 Menschen ums Leben gekommen. Viele Tausende haben all ihren Besitz verloren und sind obdachlos”, berichtete Noel Fernando, der Präsident der Methodistischen Kirche von Sri Lanka, in einer ersten Reaktion. Auf Sumatra sind besonders die Nordwestküste und die vorgelagerten Inselgruppen betroffen. Nach Angaben des Regionalkoordinators der VEM, Dr. Robinson Butarbutar, sind in diesen Gebieten knapp 1.000 Menschen ums Leben gekommen. Viele Obdachlose haben in Kirchen und öffentlichen Gebäuden Zuflucht gesucht. Auch die zu Nordsumatra gehörenden Inselgruppen Mentawi und Nias, auf denen Mitgliedskirchen der VEM leben, sind über große Strecken verwüstet.

Die dortigen protestantischen Kirchen haben inzwischen Pfarrer in die Katastrophengebiete geschickt, um einen Überblick zu erhalten, wo die Hilfe – auch der deutschen Partnerkirchen – am nötigsten ist. Zu ihnen gehört auch Dr. Minda Perangin-Angin, Ökumenedezernentin der Karo-Batak-Kirche, die auf dem Weg in die Krisenprovinz Banda Aceh im Norden Sumatras ist und Oberkirchenrat Dr. Ulrich Möller, der gemeinsam mit Präses Alfred Buß und einer Delegation der Kirchenleitung erst im September in Südostasien war, in den kommenden Tagen per E-Mail über die Lage vor Ort informieren wird.

Die Evangelische Kirche von Westfalen bittet um Spenden auf das Konto 10 10972 015 der Vereinten Evangelischen Mission (VEM), Stichwort „Flutopfer”, bei der KD-Bank (BLZ 350 601 90).

Die Vereinte Evangelische Mission ist eine internationale Kirchengemeinschaft, zu der sich 34 Kirchen aus Afrika, Asien und Deutschland zusammengeschlossen haben. Sitz der 1996 gegründeten VEM ist Wuppertal.

 

"Ich weiß, dass mein Erlöser lebt."
Abschied von Rev. Prof. Carsten Peter Thiedetiede.jpg (9309 Byte)

Am Mittwoch, den 22. Dezember 2004 fand in der Abdinghofkirche die Trauerfeier für den am 14. Dezember so plötzlich im Alter von 52 Jahren verstorbenen Reverend Professor Carsten Peter Thiede statt.
Prof. Thiede hatte noch wenige Tage vor seinem Tod gemeinsam mit weiteren britischen Militärgeistlichen und dem Pfarrer der Abdinghofkirche den Christingle-Gottesdienst als traditionellen vorweihnachtlichen deutsch-britischen Familiengottesdienst in unserer Kirche gefeiert und dort auch in englischer Sprache gepredigt. Er war der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Paderborn, der Gemeinde am Abdinghof, dem Johannesbezirk und der Lutherschule sehr verbunden. Immer wieder gab es anlässlich von Gottesdiensten, Konzerten und Veranstaltungen freundschaftliche Kontakte und Begegnungen. Ihm lag sehr viel daran, den Kontakt zwischen britischer Militärgemeinde und evangelischer Kirchengemeinde aufrechtzuerhalten. Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde verliert mit ihm einen in ökumenischer Weise verbundenen Bruder in Christus. Unser Mitgefühl und unsere Trauer gilt in besonderer Weise seiner Familie, seiner Ehefrau Franziska und seinen Kindern Miriam, Emily und Frederick. Mit ihnen trösten wir uns in der Gewißheit des Glaubens, wie sie im Buch Hiob zum Ausdruck kommt: "Ich weiß, dass mein Erlöser lebt." (Hiob 19,25)

Dr. Eckhard Düker, Pfarrer

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Foto : Christingle-Gottesdienst in der Abdinghofkirche, ganz rechts Prof. Carsten Peter Thiede

Historiker und Papyrologe Carsten Peter Thiede verstorben
Paderborn/Basel (epd). Der Historiker, Papyrologe und Literaturwissenschaftler Carsten Peter Thiede ist mit 52 Jahren überraschend verstorben. Der Wissenschaftler, der auch als anglikanischer Militärkaplan der britischen Streitkräfte in Paderborn tätig war, sei am Dienstag einem Herzinfarkt erlegen, bestätigte eine Sprecherin der Staatsunabhängigen Theologische Hochschule in Basel am Donnerstag dem epd. Der Wissenschaftler wurde unter anderem durch seine Veröffentlichung "Der Jesus-Papyrus" sowie mit der Lokalisierung des im Neuen Testament erwähnten Dorfes Emmaus in der Nähe von Jerusalem international bekannt.
Der in Berlin geborene Thiede unterrichtete zuletzt an der Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule Basel. Außerdem hatte er seit 1998 einen Lehrauftrag an der Ben-Gurion-Universität in Israel. Zuvor war der dem evangelikalen Spektrum nahe stehende Wissenschaftler Studienleiter der Christlichen Medienakademie in Wetzlar sowie Leiter des Instituts für wissenschaftliche Grundlagenforschung am Deutschen Institut für Bildung und Wissen in Paderborn.
In dem Buch "Das Jesus-Papyrus" datierte Thiede das Matthäusevangelium auf die Mitte des ersten Jahrhunderts und damit deutlich früher als die übrige Bibelforschung. Nach seinen Untersuchungen an drei originalen Papyrusfragmenten, die er in der Universitätsbibliothek in Oxford entdeckt hatte, hätte der Autor des Matthäusevangeliums Augenzeuge oder Zeitgenosse von Jesus sein können. (16.12.2004)

60 Jahre Frauenhilfe am Abdinghof

Das 60jährige Bestehen ihrer Frauenhilfe beging die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde am Abdinghof am Donnerstag, den 11. November mit einem Gottesdienst in der Abdinghofkirche unter dem Thema "Sollt ich meinem Gott nicht singen?"
Pfarrer Eckhard Düker erinnerte an die Gründung im Herbst 1944, als der damalige Pfarrer Hans-Dietrich Mittorp mit den Bezirksfrauen Hilfe für Flüchtlinge organisierte. 1946 engagierten sich 120 Frauen für notleidende Menschen, frauenhilfe-60jahre.jpg (23398 Byte)den Wiederaufbau der Abdinghofkirche und im Besuchs- und Sammlungsdienst
Nach dem Gottesdienst fand eine Festversammlung im Paul-Gerhardt-Haus statt. Barbara Masurek und Helga Becker konnten als Vorsitzende der Frauenhilfe am Abdinghof rund 100 Frauen aus den sechs Paderborner Frauenhilfen begrüßen, des Weiteren auch Gäste aus der katholischen Frauengemeinschaft St. Liborius. Suse Anthony überbrachte die Grüße des Bezirksverbandes. Irene Harder von der Frauenhilfe Westfalen hielt einen kurzweiligen Vortrag über Humor in der Kirche.

Foto: v.l.n.r. Barbara Masurek, Pfarrer Eckhard Düker, Helga Becker, Suse Anthony vor dem Gottesdienst zum 60jährigen Bestehen der Frauenhilfe am Abdinghof.

 

 

 

 

Auf Luthers Spuren

Kinderbibelwoche 2004 am Abdinghof mit 70 Kindern

Auf die Spur Martin Luthers begaben sich über 70 Kinder im Grundschulalter gemeinsam mit 17 Mitarbeiter(innen) vom Abdinghof in den Herbstferien. Fünf Tage lang erlebten sie wichtige Stationen aus der spannenden Lebensgeschichte des Reformators, erzählt und gespielt aus der Sicht von Luthers Frau Katharina von Bora (Heike Märtens), Martin Luther (Frank Schubert) und Philipp Melanchthon (Gerd Krückeberg), musikalisch begleitet von Kantor Martin Hoffmann. Luthers Angst als Mönch wurde dabei genauso lebendig wie seine befreiende Erfahrung der Liebe Gottes aufgrund seines Studiums der Bibel. Auf kreative Weise konnten die Kinder in die Erfahrungswelt des Mittelalters eintauchen: durch Sport und Spiel, mit dem Einstudieren eines Luther- „Rap“, in der Zubereitung der Luther-Plätzchen, in der Herstellung von mittelalterlichem Schmuck und Kleidung und in der Anfertigung von Theaterkulissen. Der krönende Abschluß ist ein gemeinsames Fest mit den Eltern der Kinder in Erinnerung an Luthers Heirat mit Katharina von Bora im Jahr 1525. Pfarrer Eckhard Düker, der die Kinderbibelwoche moderierte, sah Kinder und Mitarbeiter aus Hort, Schulkinderhaus und Gemeinde mit großer Begeisterung und Engagement bei der Sache: „Die Kinder haben auf altersgemäße Weise entdeckt, welche Bedeutung Luther für den evangelischen Glauben und die Kirche hat.“Die Kinder hören gespannt den Erzählungen von Luthers Frau Katharina von Bora (Heike Märtens) zu.Für die Feier von Luthers Hochzeit zum Abschluß der Kinderbibelwoche bereiten Nina, Tim,
Viktoria und Leander die Luther-Plätzchen vor.

 

 

 

 

 

 

Foto links: Die Kinder hören gespannt den Erzählungen von Luthers Frau Katharina von Bora (Heike Märtens) zu.

 Foto rechts: Für die Feier von Luthers Hochzeit zum Abschluß der Kinderbibelwoche bereiten Nina, Tim, Viktoria und Leander die „Luther-Plätzchen“ vor.

 

 

 

 

 

Ehemaliger Abdinghofpfarrer Hans Dietrich Mittorp verstorbenPfarrer Mitorp

 Am  Freitag, den 8. Oktober 2004 verstarb der ehemalige Pfarrer an der Abdinghofkirche, Hans Dietrich Mittorp im Alter von 95 Jahren in Baden-Baden. Pfarrer Dr. Eckhard Düker würdigte Mittorp als einen „großen Förderer der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde, der sich insbesondere um den Wiederaufbau der Abdinghofkirche verdient gemacht habe“ und als einen „ engagierten Wegbereiter der Ökumene“.

 In Gelsenkirchen 1909 geboren und im Pfarrhaus aufgewachsen studierte Mittorp Theologie in Bonn und Berlin und Münster und war anschließend Hilfsprediger u.a. in Dortmund, Soest und Münster. Von 1937 bis 1954 übte er das Pfarramt in der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde in Paderborn aus. Während des Kirchenkampfes hatte er sich der „Bekennenden Kirche“ angeschlossen. Neben seinem Gemeindepfarramt war er auch für die Gefängnisseelsorge und nach Beginn des 2. Weltkrieges ebenfalls für die Soldaten des Kavallerieregimentes in Schloß Neuhaus zuständig. In seiner Paderborner Amtszeit erlebte er gemeinsam mit Pfarrer Arnold Rahe die Zerstörung der Stadt und der Abdinghofkirche im März 1945. Auch sein Pfarrhaus am Bogen wurde 1945 durch Bomben zerstört. Pfarrer Mittorp setzte sich insbesondere für den Wiederaufbau der ausgebrannten und durch schwere Bombentreffer getroffenen Abdinghofkirche ein. In seinen Lebenserinnerungen „Violette Erinnerungsfäden“ berichtete er anschaulich über diese Zeit. Am 17. März 1951 konnte die wiedererbaute Kirche durch Präses Wilm eingeweiht werden. Pfarrer Mittorp feierte einen Tag später seine erste Konfirmation in der festlich geschmückten Abdinghofkirche. Viele Goldkonfirmandinnen und –konfirmanden erinnerten sich in den vergangenen Jahren an ihre damalige Konfirmandenzeit. Pfarrer Mittorp gründete 1944 die evangelische Frauenhilfe am Abdinghof und kümmerte sich mit der Bahnhofsmission und dem Evangelische Hilfswerk um die Kriegsheimkehrer. Er hat die lutherische gottesdienstliche Tradition der evangelischen Kirchengemeinde in Paderborn besonders gepflegt und gefördert.

Seine guten Beziehungen zur Ökumene zeigten sich auch darin, dass er 1955 in Dublin und Belfast ein Auslandspfarramt übernahm. Ab 1974 wirkte er als Pfarrer der lutherischen Gemeinde in Florenz. Seinen Ruhestand verlebte er gemeinsam mit seiner Ehefrau Maria in Bad Säckingen und Baden-Baden. Die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Paderborn gedenkt in großer Dankbarkeit ihres ehemaligen Pfarrers Hans-Dietrich Mittorp, der zeit seines Lebens mit der Gemeinde am Abdinghof verbunden blieb.

Foto: Pfarrer Hans-Dietrich Mittorp, Paderborner Pfarrer von 1937-1954.

 

Goldene Konfirmation am Abdinghof

goldene01.jpg (29464 Byte)Am Sonntag den 10. Oktober feierten 45 ehemalige Konfirmanden gemeinsam mit Pfarrer Dr. Eckhard Düker in der Abdinghofkirche einen festlichen Abendmahlsgottesdienst anlässlich ihrer Goldenen (50 Jahre), Diamantenen (60 Jahre), Eisernen (65 Jahre) und Gnaden- (70 Jahre) Konfirmation. Anschließend tauschten sie ihre Erinnerungen an ihre Konfirmandenzeit und ihre damaligen Pfarrer Arnold Rahe und Hans-Dietrich Mittorp aus. 1954 waren 130 Konfirmanden in der Kirche feierlich eingesegnet worden, 1934 unter Pfarrer Werner Volkening waren es 61 gewesen. Das Mittagessen fand im St. Johannisstift statt, wo vor 50 Jahren Pfarrer Rahe seinen Unterricht gehalten hatte. Bei der festlichen Versammlung am Nachmittag im frisch renovierten Großen Saal des Paul-Gerhardt-Hauses zeigte Pfarrer Düker Bilder aus dem zerstörten Paderborn und erinnerte an den Wiederaufbau der Abdinghofkirche vor 50 Jahren. Anhand der schriftlichen Aufzeichnungen von Pfarrer Mittorp, der inzwischen 95jährig in Baden-Baden lebt, wurde die Vergangenheit wieder lebendig. Die ehemaligen Konfirmanden freuten sich, dass sie alte Kontakte wieder neu knüpfen konnten.

 

 

 

zu Libori - " Treff am Abdinghof "

Mit einem eigenen Stand ist unsere evangelische Kirchengemeinde am Abdinghof erstmals auf Libori vertreten.
Vor dem Paul-Gerhardt-Haus werden Kaffee und Kuchen, Waffeln und Getränke angeboten werden.

Der Stand ist täglich von 11 - 18 Uhr geöffnet.
An den Markttagen, der Wochenmarkt findet am Abdinghof statt, ist bereits morgens von 9:00 Uhr an geöffnet.
(v.r.n.l.) Küster Frank Schubert, Pfarrer Eckhard Düker und Gemeindemitarbeiterin Gudrun Kunz

Pfarrer Eckhard Düker, Küster Frank Schubert und Gemeindemitarbeiterin Gudrun Kunz laden mit vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern zum gemütlichen "Treff am Abdinghof" ein und hoffen auf gute ökumenische Begegnungen und natürlich auch auf gutes Wetter.
Die Gemeinde informiert mit Informationsschriftenüber ihre vielfältigen Aktivitäten.
Foto: (v.r.n.l.) Küster Frank Schubert, Pfarrer Eckhard Düker und Gemeindemitarbeiterin Gudrun Kunz laden zum Libori - "Treff am Abdinghof" ein.

 

Kirchenwächter am Abdinghof auf KlosterfahrtDie Kirchenwächter der Abdinghofkirche vor der Kirche Kloster Bursfelde

Auf eine Reise in die Vergangenheit der Klöster begaben sich 45 ehrenamtliche Kirchenwächter und Gemeindeglieder vom Abdinghof. Gemeinsam mit Pfarrer Eckhard Düker besichtigten sie das Westwerk und die Klosterkirche in Corvey. Das Westwerk als das einzige erhaltene Bauwerk aus mittelalterlicher Zeit diente in Corvey insbesondere als Pilgerstätte für die Verehrung der Reliquien und als Kaiserkirche. Die heutige barocke Ausstattung der Klosterkirche wurde durch ein kleines Orgelkonzert der ehemaligen Abdinghofkantorin KMD Adelheid van der Kooi-Wolf  an der historischen Orgel besonders lebendig. Anschließend besichtigten die Kirchenwächter das ehemalige Kloster Bursfelde, das heute der evangelischen Kirche von Hannover als Einkehr- und Tagungsstätte dient. Aus diesem Kloster entstand im 14. Jahrhundert eine Reformbewegung, die auch das damalige Abdinghofkloster erfasste. Noch heute sind Teile der ursprünglichen Ausmalungen der Kirche in Bursfelde zu erkennen. Vor dem geistigen Auge konnten so Vergleiche zum ehemaligen Abdinghofkloster gezogen werden. Altar der kath. Kirche in Natzungen die im Jahre 1807 den barocken Hochaltar der säkularisierten Abdinghofkirche erhalten haben.

In die unmittelbare Vergangenheit des Abdinghofes führte der Besuch der katholischen Dorfkirche in Natzungen, die im Jahr 1807 den barocken Hauptaltar der säkularisierten Abdinghofkirche praktisch kostenfrei erhalten hatte. Dieser von Georg Philipp Brüll geschaffene holzgeschnitzte Altar trägt ein Altarbild von Johann Georg Rudolphi über die Anbetung der Heiligen Drei Könige in sich. Deutlich erkennbar ist auch der Bezug zu den Aposteln Petrus und Paulus. Am Ende des Tages zog Pfarrer Düker ein positives Fazit: „Auf dieser Fahrt ist das Verständnis für die Vergangenheit unserer eigenen Abdinghofkirche weiter gewachsen und kann so auch den zahlreichen Besuchern unserer Kirche vermittelt werden

 

 

 

FOTOAUSSTELLUNG in der Abdinghofkirche
Synagogen, Schnittpunkt jüdischen Lebens
Ein Haus zum Beten, Versammeln und Lernen

Geschichte und Gegenwart jüdischen Lebens:
Pfarrer Dr. Eckhard Düker, Sara-Ruth Schumann, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu
Oldenburg und Brigitte Lutz, Geschäftsführerin der Gesellschaft für
Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, (von links) wünschen sich viele Besucher für die
Ausstellung in der Abdinghofkirche.

Geschichte und Gegenwart jüdischen Lebens: Pfarrer Dr. Eckhard Düker, Sara-Ruth Schumann, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Oldenburg und Brigitte Lutz, Geschäftsführerin der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, (von links) wünschen sich viele Besucher für die Ausstellung in der Abdinghofkirche.

Eine Ausstellung über Synagogen in einer christlichen Kirche fordert zum Nachdenken auf. Über Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Religionen, über Geschichte und Gegenwart jüdischen Glaubens. Entsprechend viele interessierte Fragen stellten die Besucher bei der Ausstellungseröffnung in der Abdinghofkirche.

Seit über 2200 Jahren, schon seit den Zeiten des Zweiten Tempels in Jerusalem, dient die Synagoge den jüdischen Gemeinden als Zentrum religiösen Lebens. Sie ist kultureller und gesellschaftlicher Mittelpunkt und kein reiner Sakralbau, denn in ihr finden nicht nur Gottesdienste statt. „Für das Gemeindeleben sind Beten, Versammeln und Lernen von Bedeutung. Wichtig ist, dass es eine Torarolle und einen Raum gibt. Nicht die Architektur des Gebäudes zählt“, erläuterte Sara-Ruth Schumann, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Oldenburg in ihrer Einführung.

Eingeladen hatten als Veranstalter die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, die Gesellschaft zur Förderung des Jenny-Aloni-Archivs und die Evangelische Abdinghofgemeinde. Prof. Dr. Hubert Frankemölle, Vorsitzender der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, dankte der Abdinghofgemeinde für die Bereitschaft, die Ausstellung zu zeigen. Pfarrer Dr. Eckhard Düker sieht sie als Möglichkeit, sich der eigenen Wurzeln zu vergewissern.

Die Fotoausstellung des Jüdischen Museums Westfalen in Dorsten zeigt die rituellen Gegenstände, über die eine Synagoge verfügen muss und beschreibt Ämter, wie die des Rabbiners und des Kantors. Die Baugeschichte reicht von der Antike bis heute. Zu sehen sind einfache Landsynagogen aus Fachwerk ebenso wie die Prachtbauten des 19. Jahrhunderts im orientalischen Stil, darunter auch Gebäude aus Westfalen und dem Paderborner Raum.

Bilder der zerstörten Synagogen nach der Reichspogromnacht 1938 erinnern an Verfolgung und Vernichtung. Die Bauten nach 1945 zeigen den Neubeginn, den Versuch, nach der Shoa wieder jüdisches Leben in Deutschland aufzubauen.

Zur Zeit lebten in Deutschland 120.000 Menschen jüdischen Glaubens in 83 Gemeinden, betreut von 20 Rabbinern, Gottesdienste fänden teilweise nur alle zwei Wochen statt, umriss Sara-Ruth Schumann die aktuelle Situation. „Von dem, was Synagoge sein sollte, nämlich tägliches jüdisches Leben, davon sind wir hier weit entfernt. Das wird noch ein bis zwei Generationen dauern“, so Schumann weiter.
Für Gruppen und Schulklassen werden Führungen durch die Ausstellung angeboten. Darüber hinaus gibt es Material für die Klassen 5 bis 8, mit dessen Hilfe Lehrer und Schüler die Ausstellung nach Terminabsprache auch ohne Führung besuchen können. Anmeldungen und Bestellungen nimmt Brigitte Lutz, Geschäftsführerin der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, entgegen: Telefon (05250) 9369515, E-Mail gcjzpb@aol.com.

Die Ausstellung ist bis zum 20. Juli in der Abdinghofkirche zu sehen und täglich von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Öffentliche Führungen finden bis zum 10. Juli jeden Samstag um 11 Uhr statt.

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Die Synagoge gegenüber der Paderborner Busdorfkirche wurde 1882 eingeweiht und 1938 zerstört.
  © Ev. Kirchenkreis Paderborn 31.01.05

 

 

Präses der Evangelischen Landeskirche Alfred Buß
in Paderborn

Gemeinsam legen Superintendentin Anke Schröder und Präses Alfred Buß letzte Hand an: Ausgewiesen durch das neue landeskirchliche Signet, soll die Paderborner Abdinghofkirche von jetzt an eine für Besucher „verlässlich geöffnete Kirche“ sein. Gemeindepfarrer Eckhard Düker (rechts) lädt täglich von 11 bis 18 Uhr zum Besuch in das Gotteshaus.

Gemeinsam legen Superintendentin Anke Schröder und Präses Alfred Buß letzte Hand an: Ausgewiesen durch das neue landeskirchliche Signet, soll die Paderborner Abdinghofkirche von jetzt an eine für Besucher „verlässlich geöffnete Kirche“ sein. Gemeindepfarrer Eckhard Düker (rechts) lädt täglich von 11 bis 18 Uhr zum Besuch in das Gotteshaus.

 

Gottes Geist öffnet Türen und Herzen

Paderborn (ekp) - Mehr und mehr evangelische Kirchen in Deutschland öffnen außerhalb der Gottesdienstzeiten ihre Türen. Seit nunmehr acht Jahren tut dies auch die Paderborner Abdinghofkirche - rund 12 000 Besucher jährlich zieht es seitdem in die Abteikirche aus dem 11. Jahrhundert. Am Sonntag erhielt die Abdinghofkirche durch Präses Alfred Buß als erstes Gotteshaus der Evangelischen Kirche von Westfalen ein Signet verliehen, das sie als "verlässlich geöffnete Kirche" ausweist. Weitere 12 Kirchen in Westfalen sind für das Signet vorgesehen.

Zeitgleich starteten die drei Evangelischen Landeskirchen Nordrhein-Westfalens ihre Kampagnen "Offene Kirchen". Gemeinden werden dadurch ermuntert, ihre Gotteshäuser regelmäßig Besuchern zu öffnen. Frei zugängliche Kircheräume sollen den Menschen die Möglichkeit geben, zur Ruhe zu kommen, ein Gebet zu sprechen, eine Kerze anzuzünden oder - anhand von Informationsmaterial oder im Gespräch mit den Kirchenwächtern - mehr über Glauben und Gemeindeleben zu erfahren. Landeskirchenweiter Auftakt der Kampagne war am Pfingstwochenende die "Nacht der Offenen Kirchen, an der sich über 300 Gemeinden in ganz Westfalen beteiligten.

"Kirchen werden zu heiligen Räumen durch die Glaubens- und Lebenserfahrungen, die wir in sie hineintragen", äußerte sich Abdinghof-Pfarrer Dr. Eckhard Düker im Pfingstgottesdienst des Paderborner Abdinghof-Bezirks, der unter dem Motto "Gottes Geist öffnet Türen" stand. Die Superintendentin des Kirchenkreises Paderborn Anke Schröder predigte: "Gottes Geist muss viele Türen öffnen, um uns zu erreichen: die Türen unserer Kirchen, die Türen unserer Herzen. Erst dann können wir Menschen aufeinander zugehen, kann das Wort Gottes in die Welt hinausgetragen werden."

Im Anschluss an den Gottesdienst enthüllte Präses Alfred Buß das neue, blau-weiß-schwarze Signet am Portal der Abdinghofkirche. "Offene Kirchen erreichen oft Menschen, die sich durch den sonntäglichen Gottesdienst oder andere Angebote der Ortsgemeinde nicht angesprochen fühlen", sagte er. "Hier begegnen sie Kirche auf eine neue, ungewohnte Weise und können so nicht nur den Kirchraum, sondern auch den Glauben neu entdecken."

Der besondere Dank von Präses Alfred Buß galt den Kirchenwächterinnen und Kirchenwächtern: "Ehrenamtliche stehen den Besuchern für ein Gespräch zur Verfügung, geben Auskunft, aber auch Rat und Hilfe. Auf diese Weise geben sie Kirche ein Gesicht und tragen mit dazu bei, eine gastfreundliche und einladende Gemeinde zu sein." Über 30 Frauen und Männer engagieren sich als Aufsicht und Ansprechpartner in der Paderborner Abdinghofkirche. Weitere Ehrenamtliche sind ihnen jederzeit willkommen - genauso wie die Besucher "ihrer" Kirche.

Miserikordias Domini
Sonntag 25. April 10:00 Uhr  Konfirmation
Pfr. Dr. Eckhard Düker

Unsere KonfirmandenKonfirmanden 2004 am Abdinghof

Max Alderton

Katharina Brown

Lara Döding

Amalia Edich

Jenny Fink

Lisa Höveler

Florian Kerstein

Charlotte Krug

Valerian Leifeld

Clara Sievert

Lena Steinbeck

Dorit Wachter

Lena Bokelmann

Ricarda Bunte

Maximilian Düring

Saskia Eulitz

Lara Herrmann

Olga Jordan

Jana Kerstein

Henrik Krumbeck

Patrick Libke

Mascha Simon

Lara Stöppel

Melanie Wigge

Pfr. i.R. Ulrich Johannsen 75 JahrePfr. Johannsen beim 75. Geburtstag

Pfr. Johannsen, Pfr. Düker am AltarAm Sonntag, den 14. März feierte Pfr. i. R. Ulrich Johannsen seinen 75 Geburtstags zusammen mit seiner Familie und vielen, vielen Gemeindemitglieder. Es begann mit dem sonntäglichen Gottesdienst, in dem Pfr. Johannsen die Predigt hielt und zusammen mit dem jetzigen Pfarrer am Abdinghof Dr. Eckhard Düker die Feier des Hl. Abenmahls zelebrierte. Der Gottesdienst wurde musikalisch von dem Bläserkreis am Abdinghof mitgestaltet.

Beim anschließenden Geburtstagsessen im Paul-Gerhardt-Haus konnte Pfr. Johannsen einen großen Freundeskreis aus den Gemeinden in und um Paderborn begrüßen. Dazu gehörten selbstverständlich auch Vertreter und  Amtsbrüder der katholischen Nachbargemeinden mit denen Pfr. Johannsen schon seit langem eine gute Freundschaft pflegt. Namentlich gedachte Pfr. Johannsen einiger Wegbegleiter aus seiner Tätigkeit am Abdinghof, die nicht mehr unter uns weilen.
Der jetzige Pfarrer am Abdinghof Dr. Düker begrüßte Pfr. Johannsen als seinen Vor-Vorgänger, und wünschte ihm Gottes Segen für seinen weiteren Lebensweg.
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:Links: Pfr. Dr. Düker, rechts: Vorgänger Pfr. Jäger, Mitte: Vor-VorgängerPfr. Johannsen.

Unterschriften für Volksinitiative
Absicherungen der Kinder- und Jugendarbeit gefordert

v-initiative.jpg (26633 Byte)Mitglieder des Presbyteriums der Ev.-Lutherischen Kirchengemeinden Paderborn und Schloß Neuhaus trafen sich vor der Stadtverwaltung , um gemeinsam ihre Unterschriften für die Volksinitiative "Jugend braucht Zukunft" zu leisten. Hintergrund sind die vom Land Nordrhein-Westfalen angekündigten Kürzungen für den Bereich der Offenen Arbeit. Ursprünglich sollten 18 Millionen Euro eingespart werden. Dies würde für viele der rund 1.000 Einrichtungen das Aus bedeuten. Die Arbeitsgemeinschaft Haus der Offenen Türen in NRW, AGOT-NRW genannt, ein Zusammenschluß aus Vertretungen der Offenen Arbeit der evangelischen und katholischen Kirche und des Falken Bildungswerkes hat die Volksinitiative ins Leben gerufen. Das Ziel ist die gesetzliche Absicherung der öffentlichen Förderung der Kinder- und Jugendarbeit und der Jugendsozialarbeit. Die Volksinitiative ist ein neues, erst seit 2002 in NRW vom Gesetzgeber eingerichtetes Instrument der Bürgerbeteiligung und politischen Willensbildung. Für den Antrag zur Volksinitiative sind 10.000 Unterschriften erforderlich, die bereits am 17. September vorgelegt wurden. Die landesweite, in allen Städten, Kreisen und Gemeinden NRWs stattfindende Unterschriftenaktion hat am 27. November begonnen und endet am 27. Januar. Die Unterschriften können zu den üblichen Geschäftszeiten der Stadtverwaltung geleistet werden. Dazu ist der Personalausweis erforderlich, berechtigt sind alle wahlberechtigten Bürger über18 Jahre. Wenn mindestens 66.000 Unterschriften, d.h. 0,5 % der Wahlberechtigten unterschrieben haben, muß sich der Landtag innerhalb von 6 Monaten mit dem Thema beschäftigen und zu einem Beschluß kommen. In Paderborn liegen die Listen im Einwohnermeldeamt zu den üblichen Geschäftszeiten aus, in Schloß Neuhaus im Bürgerservice, in Elsen in der Verwaltungsnebenstelle und in Borchen im Bürgerbüro des Rathauses. Darüber hinaus kann am Sonntag von 10-12 Uhr im Briefwahlamt Paderborn und in Borchen von 11-12 im Rathaus die Unterschrift geleistet werden. Der Vorsitzende der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Paderborn, Pfarrer Dr. Eckhard Düker, wirbt um eine rege Bürgerbeteiligung: "Die Kinder- und Jugendarbeit ist ein fester Bestandteil in unseren Gemeinden. Sie wird nach dem Willen unserer Verfassung auch stellvertretend für den Staat ausgeführt. Ohne eine verlässliche rechtsverbindliche öffentliche Förderung sind viele Angebote der offenen Jugendarbeit jedoch akut gefährdet. Jugend braucht Zukunft und die Jugendlichen brauchen unsere Unterstützung."

Presbyter(innen) und Pfarrer(innen) aus Paderborn werben für die Beteiligung an der Volksinitiative Jugend braucht Zukunft. In der Mitte (vorn) der Vorsitzende des Presbyteriums, Pfarrer Dr. Eckhard Düker, Abdinghof.